Eizelle, Embryo oder 66

Die Frage nach dem Beginn menschlichen Lebens kann man durchaus unterschiedlich beantworten. Auf den Hund wäre ich dabei nicht gekommen. Dabei ist der quasi spielentscheidend.



Wir haben keinen Hund. Keinen großen und auch keinen kleinen. Die Frage hat sich bisher noch nicht gestellt und auch keines der Kinder hat bis jetzt den Wunsch nach einem lebendigen Hund geäußert. Was nichts heißen muss. Ja, es scheint sogar dringend notwendig zu sein, dass wir uns einen Hund anschaffen. Ob groß oder klein ist ganz egal und es darf auch ruhig schon ein älteres Exemplar sein, wenn alte Hunde so etwas mitmachen. Alte Bäume soll man schließlich nicht mehr verpflanzen. Bei rechtem Licht betrachtet, bedeutet ein Hund auch viel weniger Aufwand, als man vielleicht im ersten Moment denkt. Immerhin schlafen Hunde viel, bis zu 22 Stunden am Tag. Zwei Stunden für einen Hund sollten für eine fünfköpfige Familie doch zu leisten sein.

Urlaub machen wird mit einem Hund allerdings schwieriger. Man ist nicht mehr so flexibel wie ohne Hund. Oder gar wie ohne Hund und ohne Kinder. Oder als wenn man allein Urlaub machen würde. Wer also gern flexibel ist, weiß, wovor er oder sie sich in Acht nehmen muss. Flexibilität wird aber wieder einmal - wie so Vieles - überbewertet. Am Ende hat man nur wieder die Qual der Wahl und wenn man sich schließlich festgelegt hat, ist man genauso wenig fexibel wie eine fünfköpfige Familie mit Hund.

Aber wozu brauchen wir denn nun überhaupt einen Hund? Ich hätte es nicht gewusst und hätte auch nie einen Hund angeschafft, hätte mein Schwiegervater, dessen Hund schon lange gestorben ist, nicht diese kleine Geschichte erzählt: Ein Rabbiner, ein katholischer und ein evangelischer Geistlicher werden gefragt, wann das Leben beginnt. Der Katholik weiß, dass der Zeitpunkt mit der Befruchtung der Eizelle definiert ist. Der Protestant protestiert und besteht darauf, dass ein Embryo erst als solcher erkennbar sein muss, damit man von menschlichem Leben sprechen kann. Der Rabbiner denkt kurz nach und meint schließlich: "Das Leben beginnt eigentlich erst, wenn die Kinder aus dem Haus sind und der Hund gestorben ist."
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Kommentare

  1. Hallo Ulf, bedeutet Flexibilität nicht die Heimatlosigkeit? Herzliche Grüsse Jan, Knau

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    1. Hallo Jan, klar, volle Flexibilität gibt es in der "Losigkeit": Heimat,- Wohnungs-, Besitz- und Kinderlosigkeit. Aber ob dann das LEBEN anfangen kann? Viele Grüße nach Kanu!

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