Das ganze Bild

Die gute Nachricht zuerst: Kein Mensch ist allein auf der Welt. Für jeden Menschen im Universum gibt es einen anderen, der zu ihm gehört und mit dem er zusammen froh und glücklich sein könnte. Die schlechte Nachricht: Es ist extrem unwahrscheinlich, ja genau genommen ganz und gar unmöglich, dass diese beiden Menschen zueinander finden. Sie existieren irgendwo, irgendwann und sie wissen nichts voneinander. Aber manchmal kommt es zu einer seltsamen Gleichgewichtsschwankung zwischen den Kräften des Universums und dann kann es passieren, dass sie sich diese zwei Menschen doch begegnen. Das sind dann die Sternstunden des Universums, die Zeit hört auf zu fließen und es entsteht etwas ganz und gar Neues.

Vor ein paar Tagen bin ich gefragt worden, ob ich das Gefühl kennen würde, dass etwas so schön ist, dass man es kaum aushalten kann. Ich kannte es nicht, aber ich hatte so eine Ahnung, dass ich es bald kennenlernen würde. Ich wäre dafür bereit. Nun habe ich „Das Orangenmädchen“ von Jostein Gaarder geschenkt bekommen. Ich begann sofort damit, es zu lesen und bei jedem Wort, jeder Zeile und jeder Seite bekomme ich es jetzt mit diesem Gefühl zu tun. Ich kann es fast nicht mehr aushalten, muss erst mal innehalten und doch muss ich gleich weiter darin lesen.

Kein Mensch ist allein auf der Welt. Für jeden Menschen im Universum gibt es einen anderen, der zu ihm gehört. Die meisten sind wohl ein Leben lang auf der Suche, ohne einander je zu finden und viele verirren sich hoffnungslos. Es ist ein wunderbarer Glücksfall des Lebens, wenn die beiden Puzzleteile, die zusammen gehören, auf einmal nebeneinander liegen. Da können sie dann was draus machen und das ganze Bild wird wieder ein bisschen klarer.

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