In der schönen Wohnung, die meine schöne Frau mit mir teilt, vergeht die Zeit anders, als draußen in der Welt. Wir merken es daran, dass ich doch gerade erst hier eingezogen bin. Da war es noch Sommer und ich hatte kurze Hosen an. Nun ist es Herbst und ich muss mir langsam überlegen, wohin ich Schal und Handschuhe verräumt habe. Wir merken es aber auch daran, dass meine Frau, kaum dass sie im Morgengrauen mit ihrem kleinen roten Auto vom Hof rollt, schon wieder zur Wohnungstür hereinspaziert. Ich winke ihr noch aus dem Badfenster, erledige schnell meine Morgentoilette - und schon ist sie wieder da und behauptet, sie hätte einen ganzen Arbeitstag hinter sich gebracht. Da trifft es sich gut, dass sie ein paar Jahre jünger ist, denn wären wir gleich alt, wäre sie am Ende des Jahres schon in Rente. Spätestens dann müssten wir umziehen, damit wir meine Berentung noch gemeinsam erleben können.
Tatsächlich ist es so, dass sich die Zeit in unserer Wohnung wie in einem Raumschiff verhält, das mit Geschwindigkeiten unterwegs ist, die der des Lichts nahekommen: Die Zeit vergeht langsamer und bleibt schließlich ganz stehen. Darum werde ich in der Wohnung nicht oder nur unwesentlich älter, während draußen das Leben dem rasenden Verfall schutzlos ausgeliefert ist. Das Lied vom Jungbrunnen in dem Schneegebirge bekommt noch mal eine neue Aktualität. Unsere schöne Wohnung ist eine Zeitmaschine. Wenn die Zeitläufte da draußen einmal ganz und gar unerträglich werden sollten, bleiben wir einfach mal eine Woche hier drin und lassen den eisigen Wahnsinn an uns vorbeiziehen. Wenn wir dann wieder hinaustreten, weht uns schon wieder die laue Frühlingsluft um die Nase.
Die wirkliche und wahre Zeitmaschine tragen wir aber in uns. Das sind die Erinnerungen, wie sich das in-der-Welt-sein angefühlt hat, als wir Kinder waren: der unerschütterliche Optimismus; die unstillbare Neugierde und das warme Gefühl, geliebt zu werden. So sollte es sich jedenfalls anfühlen, wenn man Kind ist. Damit das so bleibt, muss ich dann vielleicht auch hin und wieder unsere schöne Wohnung verlassen. Wenn ich dann wieder heimkehre, werde ich hoffentlich merken, dass ich dem Verfall doch gar nicht so schutzlos ausgeliefert bin. Denn: Mein Herz ist allzeit jung.
Tatsächlich ist es so, dass sich die Zeit in unserer Wohnung wie in einem Raumschiff verhält, das mit Geschwindigkeiten unterwegs ist, die der des Lichts nahekommen: Die Zeit vergeht langsamer und bleibt schließlich ganz stehen. Darum werde ich in der Wohnung nicht oder nur unwesentlich älter, während draußen das Leben dem rasenden Verfall schutzlos ausgeliefert ist. Das Lied vom Jungbrunnen in dem Schneegebirge bekommt noch mal eine neue Aktualität. Unsere schöne Wohnung ist eine Zeitmaschine. Wenn die Zeitläufte da draußen einmal ganz und gar unerträglich werden sollten, bleiben wir einfach mal eine Woche hier drin und lassen den eisigen Wahnsinn an uns vorbeiziehen. Wenn wir dann wieder hinaustreten, weht uns schon wieder die laue Frühlingsluft um die Nase.
Die wirkliche und wahre Zeitmaschine tragen wir aber in uns. Das sind die Erinnerungen, wie sich das in-der-Welt-sein angefühlt hat, als wir Kinder waren: der unerschütterliche Optimismus; die unstillbare Neugierde und das warme Gefühl, geliebt zu werden. So sollte es sich jedenfalls anfühlen, wenn man Kind ist. Damit das so bleibt, muss ich dann vielleicht auch hin und wieder unsere schöne Wohnung verlassen. Wenn ich dann wieder heimkehre, werde ich hoffentlich merken, dass ich dem Verfall doch gar nicht so schutzlos ausgeliefert bin. Denn: Mein Herz ist allzeit jung.
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