Baby. Das ist das Wort, mit dem dieser Text beginnt. Ein Baby ist ein Menschenkind in seinem ersten Lebensjahr. Ein Säugling. Alles im Advent dreht sich um ein Baby. Es geht nur um das Baby. Adventszeit ist Baby-Vorfreudezeit. Ich wusste es immer, aber erleben kann ich es erst in der Adventszeit des Jahres 2019, denn wir erwarten auch ein Baby. Wir müssen Platz für die ganzen Babysachen finden, die wir von Freunden und Verwandten schon bekommen haben. Im Elternhaus meiner Frau steht eine Wiege, in der sie selbst als Baby gelegen hat und wir müssen schon planen, wie sie zu uns kommt, damit wir das Baby wiegen können, wenn es ankommt. Und der Kinderwagen! Schwangerschaft im Advent ist schon etwas ganz Besonderes, denn am Heiligen Abend werden sie überall ein Baby anbeten, das in einer Futterkrippe liegt. Auf Heu und auf Stroh. Dann kommt auch schon das neue Jahr, in dem das Baby geboren wird und wir wollen zur „Elterninformationsveranstaltung mit Kreißsaalbesichtigung“ ins Krankenhaus, in dem wir dem Baby dann auf die Welt helfen.
Ich. Ich habe nicht mehr daran geglaubt. Im Leben hätte ich nicht geglaubt, dass ich es noch mal so weit bringe, dass ich selbst eine Familie gründe. Und ich hätte es in diesem Leben auch nicht mehr geschafft, wenn sie nicht zur mir gekommen wäre; die Frau, die unser Baby zur Welt bringen wird. Meine Frau. Sie leistet Unglaubliches. Ich bewundere sie und sie ist ein Vorbild für mich. Wenn das Baby alt genug ist, will ich es ihm erzählen, wie stark und mutig seine Mutter ist. Aber vielleicht, ja hoffentlich wird es das selbst erleben. Noch einmal. Und noch einmal.
Wir. Wir werden eine Familie. Wir werden das in einer Zeit, in der die Welt aus den Fugen gerät. Wird das Baby noch im Meer, in der Sonne baden können? Wird es noch Schnee im Erzgebirge geben, wenn es auf Skiern stehen könnte? Wir werden sehen. Alles ist ungewiss. Gewiss ist nur eins: Dass wir das Baby lieben werden. Was auch immer passiert, was immer aus ihm werden mag, was immer es sagen oder tun, nicht tun oder nicht sagen mag; wir werden es lieben. Wir können das, weil wir selbst geliebt wurden und werden und unser Baby wird es auch können. Und wenn dann die Welt untergeht, gibt es doch noch eine Gute Nachricht: Dass die Liebe bleibt.
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