Unser Haus steht in unmittelbarer Nähe zu den Bahnanlagen der Erzgebirgsbahn und wenn wir zu Hause sind, strukturiert die Bahn unseren Tagesablauf. Wie eine Uhr schlägt sie die Stunden: Zehn Minuten vor der vollen Stunde fährt sie von links nach rechts und zehn Minuten später von rechts nach links. So scheint es jedenfalls. Diese Sicht der Dinge ist jedoch wieder einmal nichts anderes, als ein schönes Beispiel für die Verwechslung von Ursache und Wirkung. Bei genauerer Untersuchung des Sachverhaltes stellt sich nämlich heraus, dass es die Fahrt von rechts nach links ist, die ursächlich für die fünfzig Minuten später stattfindende Fahrt von links nach rechts verantwortlich ist. Ich kam darauf, weil ich am Morgen nach dem Aufstehen zwar die nach rechts fahrende Bahn zehn Minuten vor der vollen Stunde gehört hatte, die zur vollen Stunde nach links fahrende aber nicht. Die unausweichliche Folge war, dass die nächste zehn vor um fahrende Bahn ausfiel. Man könnte also auf die Idee kommen, dass die nach links an unserem Haus vorbeifahrende Bahn so weit nach links fährt, bis es nicht mehr weitergeht und sie sich daraufhin wieder nach rechts wendet, was sie schließlich wieder an unserem Haus vorbei führt.
Aber natürlich kann es auch ganz anders sein. Zum Beispiel könnte die eine Bahn immer nur nach links fahren, was sie wegen der Kugelgestalt unseres Planeten auch irgendwann wieder an unserem Haus vorbeiführen würde. Genauso könnte es der nach rechts fahrenden Bahn ergehen. Dann gäbe es zwischen den beiden gar keinen kausalen Zusammenhang und sie hätten nichts weiter miteinander zu tun, als dass sie sich irgendwo begegnen müssten. Kausalität ist ja wie Raum und Zeit zunächst einmal eine Kategorie unserer Wahrnehmung und muss mit der „Welt an sich“ nichts weiter zu tun haben. So wie der vorausgegangene Satz auch nichts mit Immanuel Kant zu tun haben muss, obwohl mir das gerade so vorkommt.
Das Erlebnis mit der ausgefallenen Bahn war für sich genommen aufregend und folgenreich genug. Es gibt jedoch auch noch etwas Sonderbares daran. Sonderbar war nämlich die Tatsache, dass ich vorher geträumt hatte, wie wir uns darüber wunderten, die entscheidende Bahn nicht gehört zu haben. Da war sie aber definitiv noch nicht nicht gefahren. Dann klingelte der Wecker, ich stand auf und hörte die Bahn nicht. War der Traum die Ursache für die ausgefallene Bahn? Oder kann man im Traum aus der Zeit fallen und Sachen erleben, die erst nach dem Aufwachen stattfinden? Die „Welt an sich“ beginnt gleich da vorn an meiner Nasenspitze. Und doch bin ich nie da gewesen.
Aber natürlich kann es auch ganz anders sein. Zum Beispiel könnte die eine Bahn immer nur nach links fahren, was sie wegen der Kugelgestalt unseres Planeten auch irgendwann wieder an unserem Haus vorbeiführen würde. Genauso könnte es der nach rechts fahrenden Bahn ergehen. Dann gäbe es zwischen den beiden gar keinen kausalen Zusammenhang und sie hätten nichts weiter miteinander zu tun, als dass sie sich irgendwo begegnen müssten. Kausalität ist ja wie Raum und Zeit zunächst einmal eine Kategorie unserer Wahrnehmung und muss mit der „Welt an sich“ nichts weiter zu tun haben. So wie der vorausgegangene Satz auch nichts mit Immanuel Kant zu tun haben muss, obwohl mir das gerade so vorkommt.
Das Erlebnis mit der ausgefallenen Bahn war für sich genommen aufregend und folgenreich genug. Es gibt jedoch auch noch etwas Sonderbares daran. Sonderbar war nämlich die Tatsache, dass ich vorher geträumt hatte, wie wir uns darüber wunderten, die entscheidende Bahn nicht gehört zu haben. Da war sie aber definitiv noch nicht nicht gefahren. Dann klingelte der Wecker, ich stand auf und hörte die Bahn nicht. War der Traum die Ursache für die ausgefallene Bahn? Oder kann man im Traum aus der Zeit fallen und Sachen erleben, die erst nach dem Aufwachen stattfinden? Die „Welt an sich“ beginnt gleich da vorn an meiner Nasenspitze. Und doch bin ich nie da gewesen.
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