Eigentlich wollte ich über Frisuren und über die Friseure schreiben. Aber dann musste ich mir eingestehen, dass mir das Hintergrundwissen dafür fehlt, denn meine Erfahrungen mit dieser körpernahen Dienstleistung liegen tief im Dunkel der Vergangenheit. Seit dem Erwerb einer Haarschneidemaschine habe ich keinen Friseur mehr aufgesucht und ich fände es unangemessen, bemühte ich mich jetzt zum Schein um einen Termin ab 1.3., nur, um bei diesem Event dabei zu sein. Dabei wäre es schon interessant, wie die Friseure den entstandenen Schnittstau abarbeiten. Möglicherweise kriegen wir auch problematische Spitzen in den Kraftwerken, wenn alle Friseure ihre Trockenhauben gleichzeitig einschalten. Dann kann alles ganz schnell wieder vorbei sein.
Aber egal. Ab 1. März beginnt für mich ein ganz anderes Abenteuer, hinter dem jede noch so ausschweifende Frisierorgie verblasst und bedeutungslos wird: Ich nehme ein Jahr Elternzeit. Das bedeutet, dass ich, während ich zwar jetzt auch schon Eltern bin, aber dafür eigentlich gar keine Zeit habe, weil ich zur schon früh zur Arbeit fahre und erst spät wieder zurückkomme, dann endlich ganztags für das Elternsein zur Verfügung stehe. Ich ahne bereits, dass alles, was ich bisher beruflich gemacht habe, dagegen ein Spaziergang gewesen sein wird. Die Tatsache, dass meine Frau ihr Jahr fast rum hat und dabei immer noch sehr gut aussieht, bedeutet allerdings nicht, dass ich mein Jahr ebenso überstehe. Sie kann zum Beispiel ein Vielfaches ihres Körpergewichtes tragen, (das aber auch nur einen Bruchteil meines Gewichtes ausmacht), während ich schon an meinem eigenen Gewicht genug zu schleppen habe. Außerdem kann sie neben Babypflege und -betreuung noch unseren Haushalt führen, wofür ich mich schon ohne Kind sehr anstrengen müsste.
Nein, ich habe keine Bedenken und auch keine Angst. Meine Frau beneidet mich, denn sie weiß, was auf uns zukommt. Es wird ein besonderes Jahr werden und eine Zeit, die wir ganz und gar gemeinsam erleben werden. Ich sollte eine Liste machen, was ich mit unserem Kind alles erleben will, während wir hier allein zu Haus sind. Ein Jahr ist schließlich schnell rum und ehe man sich’s versieht, muss man wieder ins Büro und das Kind in den Kindergarten. Wenn wir dann nur beim Friseur waren, ist etwas schief gelaufen.
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