Leben im Weltraum


Das Unwahrscheinliche ist ein Kind des Weltraums. Und der hat viele Kinder.

Ich müsste mal wieder etwas über den Weltraum lesen. Aber auch hier müssen Prioritäten gesetzt werden. Lesen oder Schreiben. Beides geht nicht. Genau genommen geht es aber doch, denn wer schreiben will, muss notgedrungen auch lesen. Also werde ich über den Weltraum schreiben und schlage zwei Fliegen mit einer Klappe. Während der Weltraum möglicherweise nicht endlich ist, das Wissen über ihn ist es allemal, vor allem meins. Das tut aber nichts zur Sache, so lange die Leserin oder der Leser sich ihre kritische Distanz bewahren.

Zunächst kann man nichts Falsches sagen, wenn man behauptet, dass der Weltraum gleich über unseren Köpfen beginnt. Das bißchen Luft dazwischen können wir getrost vernachlässigen. Sie macht auch höchstens  Schwierigkeiten, wenn man wieder aus dem Weltraum auf die Erde zurückkommen will. Während nun in der planetarischen Eisenbahn zuverlässig angesagt wird, auf welcher Seite man aussteigen sollte, passiert das im Weltraum wahrscheinlich nicht. Man täte auch gut daran, lieber gar nicht auszusteigen, denn die Umweltbedingungen im Weltraum sind mit dem Überleben nicht vereinbar. Es ist vielmehr ganz und gar unwahrscheinlich, dass sich in einer so lebensfeindlichen Umwelt wie dem Weltraum, Leben überhaupt entwickeln kann. Trotzdem passiert es immer wieder. Man könnte also auch noch über den Weltraum sagen, dass sich in ihm Unwahrscheinliches ereignet.

Sozusagen bringt der Weltraum also das Unwahrscheinliche geradezu hervor. Er geht mit ihm schwanger, kommt mit ihm nieder und er gebiert es schließlich. Wenn man so will. So ist zum Beispiel eine erfolgreiche Kartoffelernte in diesem Jahr in hohem Maße unwahrscheinlich, weil die Saatkartoffeln noch nicht in der Erde sind. Wenn ich im Garten bin, habe ich entweder ein Kind auf dem Arm oder ein Bier in der Hand. Oder beides. Auch Äpfel werden wir voraussichtlich nicht pflücken, weil die Blüten erfroren sind. Aber wetten möchte ich darauf nicht. Denn schließlich leben wir im Weltraum. 


Kommentare

  1. Und es gibt sogar Menschen, die sich dorthin begeben! Obwohl tags zuvor ein Schräubchen/ Ventil locker war! Und diese zwei Mutigen sind auch noch über 50! Ziemlich wahrscheinlich haben die weder Bier noch Kinder auf dem Arm.

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