Meine Kariere als Autor müsste in etwa so aussehen, dass ich ein Angebot zur freien Mitarbeit bekäme, das mit einem monatlich gezahlten, vierstelligen Betrag verbunden wäre. Die freie Mitarbeit sollte so frei sein, dass ich wöchentlich drei Texte (350-450 Wörter) abzuliefern hätte. Der Inhalt sollte jeweils mir überlassen bleiben. Bislang warte ich auf so ein Angebot allerdings vergebens. Das liegt vielleicht daran, dass überhaupt noch nicht bekannt ist, dass ich für solche Dienste zur Verfügung stehen würde. Darum weise ich hier noch einmal darauf hin. Ich meine, irgendwann ist es zu spät und wer zu spät kommt, hat das Nachsehen. Ich kann mich schließlich nicht zerteilen. Wenn ich einmal vertraglich gebunden bin, ist der Zug abgefahren. Es ist übrigens besser, dass ich Texte schreibe und nicht etwa Bilder male. Besser für den Leser. Denn bei einem Text kann man einfach zwischendrin aufhören zu lesen, wenn man merkt: Ach, das ist jetzt doch nichts für mich. Ein Bild hat man dann für gewöhnlich schon angeschaut. Dann hat man ein Bild gesehen, das einem nicht gefällt. Vermutlich gibt es darum wesentlich mehr Bilder mit schlechter Kritik, als Bücher. Wenn ich nicht gerade Kritiker bin, käme ich nicht auf die Idee ein Buch weiterzulesen, das mir nicht gefällt.
Genauso wenig wird es mir passieren, dass ich ein Buch schreibe, das mir nicht gefällt, weil ich einfach aufhöre, wenn ich merke: Ach, das war jetzt nichts für mich. Vermutlich gibt es deshalb von mir nur kurze Texte und keine Bücher. Genau genommen könnte ich jetzt schon wieder aufhören. Genau an dieser Stelle oder besser gleich nach dem zweiten Absatz. Aber man muss sich eben auch mal zusammenreißen und nicht immer gleich die Flinte ins Korn werfen. Sonst wird es nämlich nie was. Und wenn man einmal über den kritischen Punkt hinaus ist, läuft es nämlich wie von selbst. Das nennt man dann den Flow. Einmal drin, könnte man dann endlos weiter schreiben. Dann muss man wieder wissen, wann Schluss ist. Und aufhören. Sonst wird's auch wieder nichts.
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