Das Leben mit Kindern ist nicht unbedingt schön. Aber erst seit ich Kinder habe, weiß ich, wozu ich auf der Welt bin.
Also jetzt muss ich doch noch mal fragen, wie das eigentlich gehen soll, abends drei Kinder ins Bett zu bringen. "Einer schreit immer" hat der Große neulich gesagt, der jetzt immer sehr lange warten muss, bis er ins Bett kann. Es ist eben so: Drei Kinder abends ins Bett zu bringen, ist die Quadratur des Kreises und der Schrecken des Tages. Erst wenn die Kinder schlafen, hat man es geschafft. Bis dahin geht man (wenigstens ein Stück) durch die Hölle. Meine Frau, die unser jüngstes Kind stillt, schafft das mit Anis/Fenchel/Kümmel-Tee und Apfelschorle. Ich sollte das auch mal versuchen.
Ich kann mich nicht erinnern, dass ich zu meiner Zeit ins Bett gebracht wurde. Vorlesen ja, aber einschlafen musste ich schon alleine. Das glaube ich heute jedenfalls. Aber vielleicht werden alle Kinder so in den Schlaf gebracht und wissen es hinterher einfach nicht mehr. Aber dass mein Vater neben meinem Kinderbett eineinhalb Stunden auf dem kalten Fußboden lag, kann ich mir einfach nicht vorstellen. Wenn dann immer noch kein Kind schläft, kann man schon mal kurz verzweifeln. Aber was man in diesem Moment nicht glaubt - irgendwann schlafen sie dann doch. So friedlich wie kleine Engelchen und ich selbst komme mir ganz erbärmlich vor, weil ich noch vor ein paar Minuten so verzweifelt war.
Aber so ist das eben. Verzweiflung ist ein Grundzustand, wenn man drei kleine Kinder hat. Man braucht Seile wie Drahtnerven und wer sagt, dass es einfach nur schön ist, der lügt. Es ist nicht schön. Aber es fühlt sich so an, als wäre es notwendig, ja sogar allernotwendigst! Denn wenn wir es einmal schaffen, dass sie uns zuhören, können wir unseren drei Kindern nämlich erzählen, wie wir hierher geraten sind und vielleicht finden sie dann einen Ausweg. Vielleicht müssen sie dann nicht wieder dieselben Fehler machen und an derselben Stelle auf Grund laufen. Das hoffe ich und diese Hoffnung macht mich trotz aller Verzweiflung froh. |
Also „froh“ ist auch nicht gerade das richtige Wort. Ich sage mal: das stimmt mich bei aller Verzweiflung zuversichtlich.
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