Es bleibt anders


Nichts ist mehr so, wie es war. Dafür bleibt  alles, wie es ist. Aber das sieht man nicht. Und das ist lila.

Es ist wieder kalt geworden im Erzgebirge. Das kann hier schon mal vorkommen. Der Erzgebirger wechselt nicht vor Mitte Mai die Winterreifen und er tut gut daran. Ich selbst habe mich nicht mehr um den gerissenen Schnürsenkel meiner Winterschuhe gekümmert, was mir jetzt sozusagen auf die Füße fällt. Außerdem hatte ich das Regenwasserfass schon wieder im Garten installiert. Wenn es jetzt kaputt gefroren ist, habe ich das Nachsehen. Es ist eben nichts mehr so, wie es war. Diesen Satz habe ich grade aufgeschnappt. Ja, wie war es denn? Und warum um alles in der Welt sollte es noch so sein? Es ist natürlich anstrengend, sich in einer dynamischen Welt zurecht zu finden. Aber bliebe alles, wie es war, könnte man nicht mal Kaffe kochen.

Die Frage ist doch eher, wie es weitergehen soll. Dabei ist es doch noch immer weitergegangen. So oder so. Es ist schließlich kein einziges Beispiel aus der Weltgeschichte bekannt, wo es mal nicht weitergegangen ist. Man weiß vorher eben nicht wie und das macht uns als vorausschauende und planende Wesen ein bisschen kirre. Hinterher ist man eben immer schlauer.

So kann ich inzwischen sagen, dass das Wasserfass nicht kaputt gefroren ist. Bis jetzt wenigstens. Dafür soll die Weinernte in Sachsen für dieses Jahr passé sein. Womit wir dann wieder beim Hefeweizen gelandet wären. Es stimmt also gar nicht, dass nichts mehr ist, wie es war. Vielmehr ist alles wie gehabt. Und ja, es ist in der Tat kalt geworden im Erzgebirge. Aber: Es soll noch kälter werden. 

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